Es geht in diesem Blog nicht um die Ereignisse in der Welt, nicht einmal um die Welt "wie ich sie sehe". Es geht nicht um irgendwelche Fragen. Ich habe keine Antworten.
Es geht in diesem Blog vielmehr um die Konstruktion der Wirklichkeit, die ich vornehme. Eine Konstruktion, die jeder einzelne Mensch vornimmt, ohne es zu wissen - schließlich glauben wir, "Wahrheit" könne entdeckt werden, als existiere sie "da draussen".
Wahrheit ist aber eine persönliche Entscheidung. Deswegen möchte ich ein Zitat aus dem Buch „Teil der Welt – Fraktale einer Ethik – ein Drama in drei Akten“ von Heinz von Foerster und Monika Bröcker voranstellen:
Ständig entscheiden wir, ohne es zu merken, prinzipiell unentscheidbare Fragen. Deswegen kriegen sich die Leute immer in die Haare; denn jeder behauptet: „Ich habe Recht“.
Vielen Leuten fällt gar nicht auf, dass sie eine Entscheidung getroffen haben. Daher glauben sie, sie sind im Besitz der wirklichen Wahrheit. Sie haben nicht gemerkt, dass da eine Freiheit bestand, in der sie das Spiel („Lehrmeinung“) entschieden haben, welches sie von jetzt an spielen wollen.
Ich nenne jene menschliche Aktivität, die unentscheidbare Fragen entscheidet, eine metaphysische Aktivität. Ich nenne Metaphysik die Tätigkeit, bei der Menschen aus irgendwelchen Gründen, die sie nicht sagen können, eine unentscheidbare Frage entscheiden.
Wenn ich eine prinzipiell unentscheidbare Frage entscheide, habe ich mit dieser Entscheidung
die Verantwortung für diese Entscheidung übernommen.
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